
Flying Motion: Schwebende Mover mit sechs Freiheitsgraden
Mit XPlanar eröffnet Beckhoff neue Wege in der Anlagenkonstruktion. Möglich machen dies die über den beliebig angeordneten Planarkacheln frei schwebenden Planarmover.
Von der klassischen teilautomatisierten Montage bis hin zum vollautomatischen robotergestützten Produktions- oder Montagesystem — die Bedarfs- und damit die Anwendungspalette ist breit, und weil die künftige Produktion immer enger mit der virtuellen Datenwelt vernetzt wird, müssen Handhabungsgeräte und Roboter mit immer neuen Fähigkeiten aufwarten können. Machine Learning ist hier das Stichwort. Einfach zu bedienende, flexible Systeme, deren Tätigkeit man ohne aufwendiges Programmieren ändern kann, sind nicht nur für die etablierten grossen Anwender interessant, sondern beispielweise auch für kleine und mittelständische Unternehmen, die damit Automation ohne besonders erfahrenes Fachpersonal nutzen können. Doch wie kommunizieren und operieren smarte Maschinen, Roboter und Systeme untereinander und mit dem Leitsystem? Die Fachmesse in Stuttgart präsentiert für diesen Zweck ebenfalls Lösungen zur Schnittstellenoptimierung, Bussysteme sowie alles rund um den Kommunikationsstandard OPC UA, der der Smart Factory in den nächsten Monaten und Jahren einen entscheidenden Schub versetzen wird.
Wenn auf einer Linie verschiedene Produktvarianten montiert werden, kann schon Verwirrung aufkommen. In Zeiten von Fachkräftemangel sind es häufig weniger qualifizierte Werker, die hier Komponenten zusammenschrauben oder -kleben müssen. Damit nicht sie entsprechend fehlerbehaftet die jeweilige Variante erkennen und Teile zusammenstellen müssen, gibt es smarte Hilfsmittel wie Datenbrillen, die zeigen, welches Bauteil wo zu befestigen ist. Auch Augmented Reality auf dem Tablet kann hier helfen, indem per Animation der nächste Schritt eingeblendet wird. Bei der Auswahl des richtigen Teils helfen Lichtsignale. «Solche digitalen Lösungen vermeiden Fehler, beschleunigen den Montageprozess und sparen damit Kosten», so das Resümee des Projektleiters der Motek, Rainer Bachert, der als Organisator beim Messeunternehmen P.E. Schall GmbH & Co. KG Aussteller und Programm nach praktischem Nutzen für Anwender und Interessenten zusammenstellt.
Neben Abläufen, die manuell erledigt werden müssen, setzt die Motek ihren Schwerpunkt auf automatisierte Montageprozesse. Ob mit cleveren Algorithmen ausgestattete Montageroboter, Materialhandling- und Zuführsysteme, fahrerloser Transport, Greifsystemkomponenten oder Software zur Kollisionsberechnung — die Motek 2018 präsentiert viele weitere Neuheiten. Die Gemeinsamkeit sind intelligente Schnittstellen und die Fähigkeit, untereinander und vor allem mit dem Leitsystem zu kommunizieren. Denn Automatisierung und Digitalisierung sind im Umfeld von Industrie 4.0 untrennbar miteinander verbunden. Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang moderne Sensor- sowie Bildverarbeitungstechniken, die für Echtzeitanwendungen und Datenauswertungen unabdingbar sind.
Ergänzend zur Montage-Leitmesse dürfen moderne Fügetechniken nicht zu kurz kommen. In Sachen Leichtbaumontage macht der parallel stattfindenden Bondexpo so schnell keiner was vor: Wie Komponenten und Baugruppen aus Hightech-Kunststoffen, CVK sowie Hybrid- und Composite-Materialien rationell und qualitativ zusammenmontiert werden, zeigt die Schwestermesse in allen Facetten. «Weil die Bondexpo innovative Klebe-Lösungen zeigt, die Probleme bei der Montage lösen, ist sie genau die richtige Ergänzung zur Motek», konstatiert Projektleiter Rainer Bachert. So bedarf es insbesondere im Bereich der Klebtechnik absoluter Spezialisten, um die richtige chemische Zusammensetzung sowie die passende Dosierung für den jeweiligen Anwendungsfall und die zu verbindenden Materialien zu entwickeln.
Die Mensch-Roboter-Kollaboration wird zukünftig die flexible Produktion geringer Stückzahlen mit hoher Komplexität unterstützen. Das Thema Sicherheit wird an dieser Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine auf Motek und Bondexpo nicht vernachlässigt: In diesem Jahr findet zum zweiten Mal das letztjährig sehr erfolgreich eingeführte Fachforum «Sicherheit + Automation» statt. Ausgerichtet wird dieses vom Kooperationspartner Pilz. In zahlreichen praxisorientierten Einzelvorträgen geht es um die Sicherheitsarchitektur 4.0, die Betriebssicherheitsverordnung, CE-Prozesse sowie um die sichere Mensch-Roboter-Kollaboration.
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